Die ersten Jahre nach der Gründung (1947 – 1951)
Im Februar 1947 kamen im Gasthof “Goldener Stern” auf Einladung und unter dem Vorsitz von Hans Traßl eine Reihe von wintersportlich interessierten Leuten zusammen, um die Frage der Gründung eines eigenen Sportvereins in Oberwarmensteinach zu erörtern. Diese Leute waren Alfred Schmidt, Herrmann Reichenberger, Michael Reichenberger, Ludwig Pinzer, Max Reichenberger, Otto Müller, Max Neukam, Heinz Birkelbach und eben Hans Traßl. Das Ergebnis der Zusammenkunft war um Genehmigung einer Gründungsversammlung nachzusuchen, die dann auch am 1.3.47 unter dem Vorsitz von Ludwig Pinzer, nach Genehmigung durch die Besatzungsmacht stattfand. Dazu war es notwendig gewesen sechs Bürgen zu benennen, die eine “wasserdichte Vergangenheit” hatten, also vor allem keine Mitgliedschaft bei der NSDAP. Diese Bürgen fand man mit Hans Schmidt, Michael Reichenberger, Ludwig Pinzer, Josef Sebald, Max Unterburger und Alois Neukam. Die Gründung des Vereins wurde mit 49 Stimmen beschlossen.
In seinem ersten Geschäftsbericht vom 6.April 1948 hatte der Vorsitzende Michael Reichenberger bereits über große Ereignisse zu berichten. Der Verein war 163 Mitglieder stark. Mit sehr großem Einsatz und unter der Regie von C.J. Luther (Partenkirchen) und dem Architekten R.Reissinger wurde in etwa 2000 Arbeitsstunden die Frankenschanze gebaut. Auf Grund der ungünstigen Witterung und der Fülle der Veranstaltungen in diesem Jahr konnte jedoch das Eröffnungsspringen noch nicht durchgeführt werden.
Auch sportlich war die Saison 47/48 bereits ein Erfolg gewesen. Am 16.3.48 beteiligten sich erstmals Aktive des WSVO mit zwei Staffeln am Staffellauf “Rund um den Ochsenkopf”.
Rosl Reichenberger, Max Neukam und Willy Reichenberger wurden zu Trainingslehrgängen des BSV eingeladen. Otto Müller wurde im 35 km Dauerlauf 2. bei den nordfränkischen Meisterschaften. Bei der Gaustaffelmeisterschaft belegten Otto Müller,Heinz Traßl, Hans Prechtl und Max Neukam den 5.Platz.
Die Saison 48/49 brachte dann endlich das mit Spannung erwartete Eröffnungsspringen. Vor 3000 Zuschauern machte Paul Burger den ersten Sprung auf der neuen Anlage.
Ein weiterer Höhepunkt dieses Winters war die gemeinsame Austragung der Bayerischen Skimeisterschaften zusammen mit Warmensteinach. Leider kam es dabei zu Unstimmigkeiten bei der Verteilung der Wettbewerbe, die schließlich mit einem Eklat endete. Der WSVO war so darüber erbost, dass ihm in einer “Nacht- und Nebelaktion” das zugesagte Spezialpringen weggenommen wurde, dass man den fälligen Obulus an den BSV nicht zahlte. Daraufhin wurden die Aktiven des Vereins für die Saison 1949/50 gesperrt. Der damalige Vorsitzende Herrmann Reichenberger jedoch fand einen Verein, der die Aktiven für ein Jahr aufnahm und so hatte der 1.FC Bayreuth plötzlich eine Wintersportabteilung. Den “Grundstock bildeten 16 aktive Lang- und Sprungläufer, die bereits in vielen Wettkämpfen erprobt waren. Unter ihnen war Max Neukam, der als Angehöriger der Nationalmannschaft zu den besten Hoffnungen berechtigte, Otto Müller, ein zäher und erfolgreicher Langläufer, Willy Reichenberger, Jugendmeister im Speziallanglauf 1949, Herbert Voit, die Sprungläufer Birkelbach, Rabenstein und der Abfahrtsläufer Hans Traßl.” (Festschrift des 1. FCB)
In dieser Saison hatten die Aktiven mehrmals auf sich aufmerksam gemacht. Der Beste in jener Zeit war Max Neukam, der als Langläufer zum damaligen Nationalkader gehörte. Der wohl bebedeutenste Erfolg gelang jedoch der Staffel des “1.FC Bayreuth” mit O. Müller, W. Reichenberger, M. Neukam, A. Legath und H. Voit als man erstmals den sehr populären Staffellauf “Rund um den Ochsenkopf” gewann.
In der Saison 50/51 starteten die Aktiven wieder für den WSVO und errangen erstmals die Gaustaffelmeisterschaft in der Besetzung Neukam, Voit, Müller und Heinz Traßl. In einem dramatischen Rennen auf der Schlußstrecke konnte Neukam dem zeitgleich gestarteten Neubauer Schlußläufer Markhof wenige Sekunden abnehmen. Die Meisterfeier wurde zu einem großen Fest in Oberwarmensteinach. In diesem Winter gab es jedoch noch mehr Grund zum Jubeln.
Bei der in Oberwarmensteinach ausgetragenen Gaumeisterschaft wurde Max Neukam auch noch Fränkischer Meister im Speziallanglauf über 15 und 35 km.
Auch der “Sternlauf” konnte in diesem Jahr wieder gewonnen werden mit Heinz Traßl, Reichenberger, Voit, Neukam und Franz Müller.
Mit Kurt Reichenberger gab es in dieser Saison aber noch einen weiteren Spitzenplatz zu feiern. Er wurde 2. bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Ruhpolding im Spezialspringen.
Herrmann Reichenberger konnte in der Generalversammlung am 28.4.51 auf das bis dahin erfolgreichste Jahr des WSVO zurückblicken. Seinen Vorstandsposten musste er in diesem Jahr aber abgeben, da er einen Funktionärsposten beim Deutschen Skiverband annahm.
Die Ära Traßl (1951 - 1966)
Im Sommer 1951 übernahm eine neue Vorstandschaft unter dem Vorsitz von Hans Traßl die Geschäfte des WSVO.
Zwei besondere Ereignisse standen dabei im Vorwinter im Mittelpunkt. Im November bekam man erstmals eine Einladung zu den Wintersportmeisterschaften des Landes Sachsen in Altenberg-Geising (Erzgebirge). Die Vorbereitungen liefen bereits auf vollen Touren, als die Ausladung von Seiten der Gastgeber kam. Dies war jedoch nicht die erste Absage in diesem Jahr.
Im Oktober hatte man den Antrag gestellt, das traditionelle Dreikönigsspringen als Ost-West-Vergleichsspringen durchzuführen. Aber auch diese Veranstaltung fand nicht die nötige Unterstützung von übergeordneten Stellen.
Die Saison begann wegen des fehlenden Schnees verspätet mit dem Eröffnungsspringen auf der Frankenschanze am 13.1.52. Übrigens war es eine Saison in der sich Aktive des WSVO vornehmlich mit zweiten Plätzen bei Meisterschaftsläufen begnügen mußten. Als Ausrichter der Fränkischen alpinen Meisterschaften konnte sich der Verein auszeichnen und dabei konnte Helmut Mühlbauer, zur Überraschung vieler, sowohl den Titel als fränkischer Jugendmeister im Abfahrtslauf als auch in der Kombination erringen.
Der größte Erfolg war allerdings der dritte Erfolg in Serie beim “Staffellauf rund um den Ochsenkopf”, auch Sternlauf genannt, einer zur damaligen Zeit einmaligen Veranstaltung. Die Strecke über 5×10 km führte von Warmensteinach nach Fleckl, weiter nach Neubau und über das Seehaus nach Bischofsgrün und zurück nach Warmensteinach. Der Pokal ging damals in den Besitz des WSVO über. “Der Sieg wurde nach Überreichnug des Pokals sehr ausgiebig gefeiert. Die darauffolgenden Tage zeichneten sich durch diverse Schwierigkeiten aus!.” (Original Traßl)
Im darauffolgenden Sportjahr wurde Traßl in seinem Amt bestätigt. Erstmals wurde auch im Sommer eine Großveranstaltung durchgeführt. Das Sommertreffen aller Wintersportler in Fleckl war ein voller Erfolg und die Vorstandschaft war stolz darauf, dass “fast die ganze Gemeinde in unserem Zelt zu Gast war.” (Original Traßl)
Sportlich war dieses Jahr ein voller Erfolg. Mit Josef Kraft stellte der Verein den bayerischen Jugendmeister im Langlauf und im Spezialspringen – Rudi Traßl wurde fränkischer Jungmannenmeister im Speziallanglauf in Bischofsgrün und die Vereinsstaffel und die Jungmannenstaffel konnten bei dieser Meisterschaft jeweils den Vizetitel erlaufen.
178 Mitglieder zählte der Verein in diesen Tagen, wobei besonders die Zahl der Schüler -51- aufhorchen läßt. Aber das ist ja auch kein Wunder. Seit Gründung des Vereins war die Volksschule Oberwarmensteinach eine Talentschmiede für den Verein. Da die Skier für den Schulweg im Winter unerläßlich waren und da auch die beiden Lehrer dem nordischen Sport positiv gegenüberstanden, wurden mehrmals im Jahr Schulskiwettkämpfe und Schulvergleichswettkämpfe durchgefuhrt.
Am 25.11.52 wurde beispielsweise der erste Trainingslauf der Volksschule 0berwarmensteinach durchgeführt. Dabei liefen Josefa Rabenstein und Peter Reichenberger die Tagesbestzeiten. Ihre Krönung fanden diese Rennen in den alljährlich stattfindenden Schulmeisterschaften, die beispielsweise am 19.2.54 für die Volksschulen Hüttstadl, Neubau, Fichtelberg, Warmensteinch und 0berwarmensteinach in 0berwarmensteinach stattfanden. Damals gingen die Plätze 1-6 in der Knabenklasse 10-12 Jahre und die Plätze 1-3 in der Knabenklasse 12-14 Jahre an die Volksschule 0.; die Tagesbestzeiten liefen Oskar Mühlbauer und Günther Mühlbauer in diesen Klassen.
Diese Beziehung zwischen Schule und Verein zeigte sich auch in der Besetzung des Jugendleiters. In den Jahren 1952 bis 1954 hatte nämlich der Lehrer Harald Mangol dieses Amt inne.
Im Herbst 1953 konnte man mit Mitteln der Regierung von Oberfranken die fälligen Arbeiten an der Schanze, besonders im Auslauf vornehmen. Der Winter 53/54 begann mit dem Drei-Königs-Springen vor rund 1300 Zuschauern. Diese Veranstaltung war quasi die Generalprobe für die am Wochenende folgenden Nordfränkischen Meisterschaften in Oberwarmensteinach. Dabei konnte der WSVO sich wieder über drei Meistertitel freuen, denn sowohl der Jungmannentitel im Langlauf, als auch in der Kombination gingen an Rudi Traßl und an Gerhard Gürtler. Am Schlusstag wurde dann noch Kurt Reichenberger Jungmannenmeister im Spezialspringen. Ansonsten wurden in diesem Jahr keine Titel mehr errungen.
Auf Grund der organisatorisch gut verlaufenen nordfränkischen Meisterschaften bewarb sich der WSVO um die Ausrichtung der Deutschen Jugendmeisterschaften 1955. Leider wurde diese Bewerbung abgelehnt. Dennoch wurde die Schanze weiter ausgebaut. Mit Mitteln aus dem Sporttoto wurde der Schanzentisch neu errichtet.
Auch die Kontakte zu den Skifreunden in der DDR versuchte man immer wieder aufzunehmen. Im Dezember erhielt man die Einladung zu den in Oberhof stattfindenden DDR – Skimeisterschaften. Was sich anfänglich als die Chance für eine innerdeutsche Sportbegegnung darstellte, wurde wieder einmal auf Grund der bürokratischen Machenschaften zunichte gemacht. So mußte man sich also wieder auf die in der Region stattfindenden Wettkämpfe konzentrieren.
In diesem Jahr gelang es der Jungmannenstaffel mit Traßl Alfred, Neukam Willy, Reichenberger Josef und Traßl Rudi den Meistertitel zu erringen. Bester Einzelsportler in diesem Jahr war der Jungmanne Rudi Traßl, der sich nach seinem 3. Platz bei der bayerischen Jugendmeisterschaft in Bayerisch Eisenstein und dem 7. Platz bei der Deutschen in Kiefersfelden erneut den fränkischen Titel in Warmensteinach sichern konnte. Auch Kurt Reichenberger konnte seinen Sieg im Springen aus dem Vorjahr wiederholen.
Besonders erwähnt werden sollten auch die Ende des Winters ausgetragenen Schulskimeisterschaften der Volksschule Oberwarmensteinach. Über 60 Schüler wetteiferten im Lang-,Abfahrts- und Sprunglauf um die besten Zeiten und Weiten; die Belohnung – viele Geschäftsleute aus Oberwarmensteinach hatten Preise gestiftet und tags darauf wurde sogar darüber in der Zeitung berichtet.
Das Jahr 1955 brachte einen Wechsel an der Vereinsspitze. Erneut ü
bernahm Hermann Reichenberger den Vorsitz. In diesem Jahr wurde der Bau der Jugendschanze nahe der Metzgerei Burger in Angriff genommen. Wieder mußte man “Betteln” gehen; aber darin war man ja geübt. Auch als Ausrichter konnte man sich wieder betätigen. Erstmals wurden die Berliner Skimeisterschaften in Oberwarmensteinach ausgetragen, wobei Teilnehmer der Vereine SC Pallas, Schneehasen und der DAV-Sektion Berlin teilnahmen und in den Disziplinen Langlauf, Sprunglauf, Kombination nordisch und alpin, Abfahrtslauf und Torlauf um Meistertitel kämpften.
Der erfolgreichste Sportler dieses Jahres war Helmut Mühlbauer. Auf Grund seines Doppelerfolges als Jungmanne in der Kombination und im Spezialsprunglauf bei der Fränkischen in Bischofsgrün hatte er sich als Preis eine Eintagesfahrt zu den Olympischen Spielen in Cortina erkämpft. Erstmals konnten sich auch neue Namen in den Vordergrund schieben. Als Schüler erfolgreich waren Fritz Deutzer, Egon Traßl und Oskar Mühlbauer, in der Jugendklasse kämpften Peter Reichenberger und Franz Bauer um Titel. Damals waren sie neben vielen anderen aktiven Schülern für den WSVO am Start, aber schon damals zeigte sich, dass hier eine hervorragende Nachwuchsarbeit bald ihre Früchte tragen sollte.
Im Jahr 1956 übernahm erneut Hans Traßl die Vorstandschaft. Der Vereinsausflug führte diesmal mit 80 Leuten in die Umgebung von Garmisch, wobei der Kameradschaftsabend mit dem SC Partenkirchen, zu dem man seit Beginn gute Beziehungen hatte, sicherlich der Höhepunkt war. Auf der Heimfahrt wurde dann auch noch ein Oktoberfestbummel unternommen.
Bei der Herbsthauptversammlung des Skigaues wurde dem Verein die Ausrichtung der fränkischen Jugend- und Seniorenmeisterschaften übertragen. Auch Berlin hatte sich wieder zu seinen Meisterschaften angemeldet.
An dieser Stelle möchte der Chronist auch einmal die Veranstaltungsfülle des WSVO ansprechen. Denn nicht nur nordische Meisterschaften und Wettkämpfe wurden und werden vom Verein ausgerichtet. 1952 war man z.B. auch Ausrichter der Alpinen Meisterschaften. Jahrelang wurden zudem der Abfahrtslauf um den goldenen Siebenstern, Torläufe auf der Löchleinstalstrecke oder auch Nachttorläufe durchgeführt. Auch als Helfer für andere Vereine und Verbände war und ist der WSVO bekannt.
In der Jubiläumssaison 1956/57 konnte der Verein erneut Titel für sich verbuchen.So wurde Rudi Traßl bei den Fränkischen Meisterschaften 2. im Speziallanglauf, Franz Bauer wurde Jungmannenmeister im Langlauf und Peter Reichenberger wurde 1. im Langlauf und 2. in der Kombination in der Jugendklasse 1. Den größten Erfolg der Saison verbuchte Peter Reichenberger bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Winterberg, wo er 1. in der Jugend I wurde.
Und noch ein Erfolg konnte verbucht werden. Denn erstmals kam es zu einer deutsch-deutschen Begegnung, allerdings mit Pannen. Dazu der Originalbericht aus der Rede des Vorstandes zur Generalversammlung 1957: “ Der Höhepunkt sollte das Josefispringen werden. Hatten wir doch zu diesem Springen die Zusage von besten Springern aus dem Süden, sowie von besten Springern aus Klingental, Zella-Mehlis und Oberhof. Da das Springen wegen Tauwetters und schlechter Schneelage nicht zur Durchführung kommen konnte, entschlossen wir uns auf eine kurze Strecke am Seehaus umzuziehen. Leider konnten wir mit unseren Gästen am Seehaus auch nur einen Spaziergang ohne Bretter unternehmen, denn in der Nacht noch räumte Petrus das letzte Weiß weg. Trotzdem ist der Besuch unserer Sportkameraden aus der Ostzone als sehr großer Erfolg unseres Vereines zu werten. Bereits 14 Tage später waren wir Gäste in Klingental beim Abschlussspringen auf der Vogtlandschanze. Wir erfreuten uns einer herzlichen Aufnahme und durften ein herrliches Springen, mit den zur Zeit besten deutschen Springern erleben. Ich glaube sagen zu können, daß es für uns das bisher schönste Erlebnis war. Vor allem konnten wir springerisch wie organisatorisch sehr viel lernen.” Soweit die Auszüge von Hans Traßl. Gewonnen wurde dieses Springen am 31.3.57 übrigens von Henry Glass, ihm folgten Helmuth Recknagel und Werner Lesser. Bester Westdeutscher Springer war Helmuth Bleier vom SC Bischofsgrün vor seinem Vereinskameraden Leppert auf Platz 7; Helmut Mühlbauer wurde 15. ;weitere Teilnehmer vom WSVO waren H.Birkelbach, P.Reichenberger und G.Gürtler.
Am 10.05.57 fand eine schlichte Feier zum 10-jährigen Bestehen im Sternsaal statt. Die Vorstandschaft wurde in diesem Jahr nicht geändert; der Verein hatte im Sommer 1957 194 Mitglieder! Mehr Mitglieder konnten seit dem nicht mehr gezählt werden.
Leider gibt es aus dieser Saison kaum nennenswerte sportliche Leistungen. Erwähnenswert ist aber das erneute Zusammentreffen von Aktiven aus Ost und West, diesmal sogar mit Schnee.
Groß angekündigt und ein großer Erfolg war diese Doppelveranstaltung am 16.3.59. Das traditio
nelle Josefispringen und der Reichenberger-Bauer-Gedächtnislauf an einem Tag mit Teilnehmern aus Klingental und Zella-Mehlis war der Höhepunkt dieser Wintersaison und besonders der Kameradschaftsabend im Naturfreundehaus, dem damaligen Vereinslokal, wird vielen Anwesenden ewig in Erinnerung bleiben. Auch in diesem Jahr fuhren im Gegenbesuch Aktive des WSVO zum Osterspringen nach Klingental.
Für die Saison 1958/59 hatte sich der Verein erneut um die Ausrichtung einer großen Meisterschaft beworben und auch erhalten. Am 24./25.1.59 fanden in Oberwarmensteinach die Bayerischen Jugendmeisterschaften statt. Fleißig wurde die Werbetrommel gerührt und es gab kaum einen Geschäftsmann oder Politiker, der nicht um einen Obolus oder einen Sachpreis für diese Veranstaltung angegangen wurde. Rechtzeitig konnte auch die Jugendschanze, die parallel zur Frankenschanze errichtet wurde, fertiggestellt werden. Diese Veranstaltung war sowohl organisatorisch als auch sportlich ein voller Erfolg.
Egon Traßl wurde 1.in der Jgd.I, Peter Reichenberger 2. in der Jgd.II und Fritz Deutzer 7. in der Jungmannenklasse im Langlauf, der wie alle Läufe am Wagental ausgetragen wurde. In der Kombination wurde P.Reichenberger 3. Überhaupt war P.Reichenberger in diesem Jahr der erfolgreichste Sportler zusammen mit Egon Traßl. Denn auch bei den Fränkischen Jugendmeisterschaften konnten sie sich jeweils den Titel im Langlauf holen.
Auch die Senioren hatten Erfolge, denn der Vizetitel in der Vereinsstaffel bei den Gaumeisterschaften in Neubau war hoch zu bewerten. Dennoch erfolgreicher waren wieder einmal die Jungmannen, die in der Besetzung Hans Prechtl, Peter Reichenberger, Oskar Mühlbauer und Fritz Deutzer erneut den Titel holten.
Leider konnte in diesem Jahr der Kontakt zu den Sportlern aus dem Osten nicht mehr hergestellt werden. Trotz gegenseitiger Einladungen konnte aus vielerlei Gründen kein Austausch mehr stattfinden.
Im Jahr 1959 musste die neben der Staatsstraße errichtete Jugendschanze auf Veranlassung neuer Grundstückseigentümer abgerissen werden. Obwohl der Verein mit der Doppelanlage im Mausbachtal eine voll funktionsfähige Schanzenanlage hatte, so war in den folgenden Jahren doch ein nachlassendes Interesse von Seiten der Jugendlichen insbesondere für den Sprunglauf zu verzeichnen.
Für die Saison 1959/60 hatte sich der WSVO für die Durchführung der Deutschen Jugendmeisterschaften beworben, aber trotz der anerkannten Leistungen in der Durchführung von Meisterschaften wurde ihm die Ausrichtung nicht zuerkannt. Sicherlich war dies ein herber Schlag für den Verein, der sicherlich auch Auswirkungen auf die Nachwuchsarbeit hatte.
Sportlich konnten in dieser Saison wieder einmal die Jugendlichen des Vereins auf sich aufmerksam machen. Den Titel eines fränkischen Jugendmeisters brachten Egon Traßl in der Jgd.II und Fritz Deutzer als Jungmanne im Langlauf heim, während sich P. Reichenberger jeweils den Vi zetitel in der Kombination und im Spezialsprunglauf der Jungmannen sicherte. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass diese starken Jugendlichen die Vereinsstaffel verstärkten, die bei den fränkischen Staffelmeisterschaften in Oberwarmensteinach erneut Vizemeister wurden.
Dennoch machte sich langsam ein Umbruch in der Struktur der Aktiven bemerkbar. Vom alten Stamm blieben noch Rudi und Alfred Traßl und Helmuth Mühlbauer übrig. Stark besetzt war man wie gesagt noch bei den Jugendlichen, aber bei den Schülern haperte es schon sehr. Auch an Springern kam nichts nach.
Mit dieser Problematik musste sich auch die neue Vorstandschaft auseinandersetzten, die am 16.9.61 nach zähem Ringen gewählt wurde. Josef Prechtl nimmt das Amt an, nachdem erneut ein erfolgreiches Jahr vorüber war.
Wiederum waren es die Jugendlichen, die den Verein würdevoll vertraten: Bei den Nordfränkischen Meisterschaften in Schwarzenbach wird Egon Traßl erneut Jugendmeister; in der Jungmannenklasse kann nur der Marktredwitzer Herbert Merkl einen Triumph der Oberwarmensteinacher verhindern. denn auf den Plätzen 2 bis 4 folgen Ossi Mühlbauer,P.Reichenberger und Herbert Trassl ; P Reichenberger kann erstmals nordfränkischer Jugendmeister in der Kombination werden und zudem konnte er noch den Vizetitel im Springen mit nach Hause nehmen.
Bei den fränkischen Staffeln wurde der WSVO mit Alfred Traßl, Fritz Deutzer, Egon und Rudi Traßl 2. und die Jungmannenstaffel wurde mit Reichenberger P., Traßl Herbert, Dörfler Georg und Mühlbauer Oskar erneut Meister.
Die besten Ergebnisse wurden dann jedoch bei der Bayerischen Jugend in Bayrischzell erzielt: P.Reichenberqer wurde Vize in der Kombination, während Egon Traßl Jugendmeister wurde und auch der 7. Platz von Oskar Mühlbauer war ein großer Erfolg.
Bleibt noch zu erwähnen, daß R.Traßl als stärkster Senior bei den vom WSVO ausgerichteten fränkischen Meisterschaften einen sehr guten 5.Platz belegte, wobei die Plätze 1 bis 3 an Walter Demel, Heinrich Schertel und Otto Mages gingen.
Trotz dieser Erfolge darf man nicht die Probleme außer Acht lassen, die auf den Verein zukamen. Die Nachwuchsarbeit trug keine Früchte mehr und die Schanzenanlagen waren baufällig geworden. Zwar wurde einstimmig eine Renovierung oder Neuerrichtung beschlossen, ein Schanzenausschuß holte Kostenvoranschläge ein und dennoch, die Stunden der Frankenschanze waren gezählt.
Durch die Neuwahl am 16.09.61 wurde erneut Herr Mangol zum Jugendleiter des Vereines gewählt, ein Zeichen dafür, dass man wieder mit der Schule als Nachwuchsquelle rechnete. Doch die Erfolge blieben aus.
Im Winter 61/62 waren es die bewährten Kräfte, die für Schlagzeilen sorgten : Egon Traßl wurde bayerischer Jungmannenmeister, 3. bei der Deutschen Jugend und fränkischer Jungmannenmeister in Neubau. Die Jungmannenstaffel mit Mühlbauer, Reichenberger, Köferl und Nickl wurde wieder Meister: P. Reichenberger konnte sich im ersten Seniorenjahr den Vize in der Kombination sichern. Krönender Abschluss der Saison war der Sieg im Sternlauf , den man nach vielen Jahren wieder einmal gewinnen konnte.
Im Sommer 1962 musste der Schanzenturm auf Verfügung des Landratsamts Bayreuth wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Dies war der Anfang vom Ende. Die am 2.Dezember 1962 wiedergewählte Vorstandschaft rief des Öfteren eine Ausschußsitzung ein mit dem einzigen Tagesordnungspunkt -Schanzenneubau -, aber viel kam dabei nicht heraus.
s ist heute viel, viel schwerer als damals wieder eine Schanze zu bauen. Aber Ihr dürft versichert sein, daß nicht geschlafen wird und sich schon was tut, aber leider sind halt die Zeiten der großen Selbstleistungen vorbei und das Geld herauszuholen dauert sehr lange.”
Sportliche Superleistungen aus der Saison 62/63 gibt es nur wenige: Nachdem die Jungmannen alle in die Seniorenklasse aufgestiegen waren, mussten sie erst Lehrgeld bezahlen. Einzig P. Reichenberger konnte einen Titel erringen: Er wurde erstmalig nach hartem Kampf mit Heinrich Schertel Fränkischer Meister in der Kombination. Einen Titel den er auch 1964 in Bischofsgrün wiederholen konnte.
Am 24.11.63 hatte erneut die Vorstandschaft gewechselt, denn mit Hans Traßl kam erneut der Routinier ans Ruder, aber auch er konnte nichts Großes in Sachen Nachwuchs und Schanze mehr bewerkstelligen. Erfreulich der Kombinationstitel von P. Reichenberger und zur Freude aller konnte sich endlich auch Rudi Traßl einmal in die Meisterliste ein
tragen. Er wurde Fränkischer Meister im Langlauf gegen so bekannte Läufer wie Mages, Merkl, Söllner, Saar; Heckmann, Berger und viele mehr. Kein Wunder das auch die Staffel stark war und mit Egon und Rudi Traßl, Oskar Mühlbauer und Peter Reichenberger auch noch Vizemeister wurde.
Vorherrschendes Thema a
uch im Jahr 64 war der Schanzenbau. Ein erneuter Kostenvoranschlag in Höhe von 38240.- DM wurde erörtert. Viele Sportkameraden waren für den Bau, viele dagegen. Über die Probleme berichtet der Vorstand in seinem Jahresbericht: “Vielleicht lacht mancher darüber, wenn ich sage alles läuft, obwohl es wirklich so ist. E
In der Saison 64/65 ist der WSVO erneut Ausrichter der Fränkischen Meisterschaften, wobei erstmals die Springen in Warmensteinach ausgetragen werden mussten. Leider kann der Chronist aus dieser Saison keine Ergebnisse vermelden, denn aus dieser Zeit fehlen Ergebnislisten und Berichte über Veranstaltungen. Gleiches gilt für die Saison 65/66. Dies dürfte aber vorrangig daran liegen, dass es sich wohl um einen sehr schneearmen Winter gehandelt hat. Große Sorgen machte man sich im Verein deshalb sicherlich auch um den fehlenden Nachwuchs. Zudem wurde die Nachwuchsarbeit auch dadurch erschwert, dass die Volksschule in Oberwarmensteinach aufgelöst und nach Warmensteinach verlegt wurde. Die Volksschule als Nachwuchsquelle war damit verloren.
Hinzu kam der plötzliche Tod des 1. Vorsitzenden Hans Traßl. Nach zwölf Jahren Vereinsvorstandschaft und aufopferungsvoller und idealistischer Arbeit verstarb er im Frühjahr 1966 völlig überraschend. Durch seinen Tod endete eine Periode des WSVO, die sicherlich als die bisher erfolgreichste in die Geschichte des Vereins eingehen wird.
Die Ära Baldauf (1986 - 2014)
Mit einer neuen Vorstandschaft ging der Verein in die Jubiläumssaison 86/87, und als ob die Aktiven dem Verein ein Geschenk machen wollten, wurde es ein besonders erfolgreiches Jahr.
Bei den Gaumeisterschaften in Warmensteinach wurde Nico Reichenberger Kombinationsmeister und Meister im Spezialspringen der Jugend II; Peter Genser wurde 1. in der Allgemeinen Klasse und damit Vizemeister über 15 km, Petra Köstler wurde 1. bei den Damen und Renate Reichenberger 1. und damit Meisterin bei den Juniorinnen; Stefan Schmidt wurde 2. in Jugend I.
Stefan Schmidt und Nico Reichenberger vertraten den Verein auch erfolgreich bei den bayerischen und deutschen Jugendmeisterschaften in Garmisch und Isny, für Titel reichte es allerdings noch nicht. Auf regionaler Ebene gab es jedoch noch Titel und zwar wurden in Marktredwitz Petra Köstler, später bekannt unter dem Namen Traßl, Fränkische Meisterin über 10km, während Peter Genser endlich einmal den Titel über 30km erringen konnte und das in seinem ersten Jahr als Senior. Seine gute Form führte auch dazu, dass er bei der erstmals in Warmensteinach ausgetragenen Deutschen Seniorenmeisterschaft 3. in der Altersklasse I werden konnte. Und noch zwei Namen tauchten erstmals richtig in den Ergebnislisten auf. Die Schwestern Eva und Tina Hottenroth machten mit vielen guten Resultaten in der Schülerklasse auf sich aufmerksam.
Hinzu kamen von nun auch gute Ergebnisse von Rainer Traßl. Er kämpfte sich in den B-Kader der Nationalmannschaft, nein nicht wie man meinen sollte im Skilanglauf, sondern in der neu entstandenen Sommersportart Skiroller.
Angesichts der guten Leistungen und auch aufgrund der Tatsache, dass es sogar hoffnungsvollen Nachwuchs gab, ging man daran das 40-jährige Bestehen des Vereins einmal groß zu feiern. Und so wurde am 24. Oktober 1997 ein richtiges Jubiläumsfest abgehalten. Insbesondere das Treffen der alten Skikameraden wird vielen in Erinnerung bleiben.
Am 5. November 1988 kam es zum bis dahin schrecklichsten Tag in der Vereinsgeschichte. Bei Arbeiten im Start- und Zielbereich am Wagenthal, die im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Bayerischen Vereinsstaffel- und Langstreckenmeisterschaften standen, verunglückte der langjährige und unermüdliche Sportwart Werner Schmidt tödlich. Für den gesamten Verein und alle Kameraden war dieses tragische Ereignis ein schwerer Schock, das eine schwer zu schließende Lücke hinterließ.
Dennoch setzte man weiter alles daran, die im Februar angesetzten Bayerischen Meisterschaften so vorzubereiten, dass sie allen Teilnehmern und Funktionären in guter Erinnerung bleiben würden. Doch leider verabschiedete sich der bis dahin im Fichtelgebirge durchaus schneereiche Winter just in dem Moment, als alles vorbereitet war und so musste man schweren Herzens die Meisterschaft nach Finsterau in den Bayerischen Wald abgeben.
Sportlich war dieses Jahr dennoch ein Erfolg und 28! Aktive zeigten durchwegs gute Leistungen. Allen voran natürlich wieder einmal Nico Reichenberger der Bayerischer Vizemeister, Dritter bei der Deutschen Meisterschaft und Fünfter in der Alpencupgesamtwertung werden konnte. Zudem fuhr er auch erneut zu den Juniorenweltmeisterschaften nach Hamar in Norwegen.
Neben Nico taten sich weiterhin Eva Hottenroth und Stefan Schmidt hervor. Eva schaffte in diesem Jahr die Aufnahme in den Nachwuchskader des DSV und Stefan erlangte den 5. Platz in der Gesamtwertung des erstmals ausgetragenen Deutschlandcups in der Jugend II.
Und dann kam die Saison 89/90, die erste Saison nach dem Mauerfall, wo man sich wieder mit den Aktiven aus dem “Osten” messen konnte. Die Grenzen waren offen und der Kontakt zu den ehemaligen Kameraden konnte wieder aufgenommen werden.
Für die Aktiven des Vereins änderte sich anfangs nicht viel, man war regional und überregional noch unter sich und so konnte der Sportwart in seinem Saisonbericht wieder etliche Titel verkünden: Fränkische Jugendmeisterin Eva Hottenroth und Fränkischer Juniorenmeister Stefan Schmidt in Warmensteinach, Bayerischer Meister in der Kombination in Rastbüchl Nico Reichenberger. Auch überregional konnten sich diese Drei dann in Szene setzen, besonders Eva, der es Dank guter Plazierungen bei den Bundesskispielen gelang ins C-Kader des DSV aufzurücken und auch Nico, der erneut bei der Junioren–WM, diesmal in Strbske Pleso, starten durfte.
In Neubau wurden die Oberfränkischen Staffeln ausgetragen, erstmals mit Beteiligung des SC Dynamo Klingenthal, dessen Aktive auch prompt alle Staffeln gewannen und aufzeigten, wie hoch das Leistungsniveau in der ehemaligen DDR war. Unsere Staffeln wussten dennoch zu überzeugen: die Damen mit Genser Annette, Schmidt Martina und Hottenroth Eva wurden Vizemeister, und die Herren wurden mit Schmidt Stefan, Traßl Rainer, Genser Peter und Reichenberger Thomas 4. Die Langstreckenläufe fielen leider starkem Tauwetter zum Opfer. Beim traditionellen Staffellauf in O., der die Saison beendete, siegte überlegen der SC Vorwärts Oberhof und hier wurde allen klar, was man in der nächsten Saison überregional zu erwarten hatte.
Im Sommer 1990 gab es nach langer Zeit wieder einmal einen Vereinsausflug, und dieser führte natürlich nach Klingenthal. Denn unmittelbar nach der Grenzöffnung konnte man die abgebrochenen Kontakte zu den Skikameraden aus dem Erzgebirge wieder herstellen. So fuhren Alt und Jung neugierig und gespannt nach Mühlleithen und Klingenthal. Dort verbrachte man dann für alle sehr informative und gemütliche Stunden in einer Wintersportgegend, die der des Fichtelgebirges sehr glich. Die Grillparty vor der Jugenherberge in Aschberg, von wo aus man bis zum heimatlichen Ochsenkopf sehen konnte, bildete den Abschluss einer gelungenen Fahrt.
In der Saison 1990/91 mussten die Aktiven erfahren, dass ihnen der Wind auf überregionaler Ebene stärker um die Ohren pfiff, als gewohnt. Und dabei hatte alles so gut begonnen, denn bei den im Dezember 90 nachgeholten Langstreckenmeisterschaften des Skiverbands Oberfranken sicherte sich Stefan Schmidt den Juniorentitel über 30 km und auch bei den traditionellen Eröffnungsläufen in Warmensteinach und Oberwarmensteinach konnten die Aktiven gute Plazierungen vorweisen , ja es fanden sich sogar neue Namen in der Schülerklasse. Aber dann kam leider ein wetterbedingter Einbruch und bis Ende Februar gab es im Skigau keine Läufe mehr. Nur die bekannten Topleute konnten ihre Kräfte messen. Aber wie gesagt, die Konkurrenz aus den neuen Ländern machte ihnen schwer zu schaffen. Dennoch, Nico schaffte es erneut Bayerischer Meister in der Kombination zu werden und Stefan erkämpfte sich Rang 7 in der Gesamtwertung des Deutschlandcups bei den Junioren. Die Schwestern Eva und Tina Hottenroth hatten mit der starken Konkurrenz aus dem Osten wohl am meisten zu kämpfen.
Diese Saison aber ging zu Ende, ohne dass es im Skigau einen Meisterschaftslauf gab, eine bis dahin einmalige Angelegenheit.
“Der Wintersportverein Oberwarmensteinach feiert im 44. Jahr seines Bestehens Fahnenweihe” so konnte man es am 13. Juli 1997 vernehmen. Da man nicht länger bei Festzügen und Kirchenveranstaltungen als Ortsverein ohne Fahne sein wollte, hatte die Vorstandschaft dem Wunsch vieler entsprochen und so wurde zwei Tage lang Fahnenweihe gefeiert. Als Patenverein konnte man den wiedergegründeten Skiclub Aschberg/ Mühlleithen bei Klingenthal gewinnen, mit dem nach der Grenzöffnung die alten Banden wieder neu geknüpft wurden. Eine geeignete Fahnenbraut hatte man in Eva Hottenroth gefunden, während zum Fahnenträger der bis dahin erfolgreichste Sportler des Vereins Nico Reichenberger zur Verfügung stand. Selbst das ungemütliche Wetter konnte der Stimmung keinen Abruch tun und wohl jedem, der mitgefeiert hat, wird der Sonntagnachmittag im Festzelt in Erinnerung bleiben, bei dem die Aschberger Blasmusik für beste Stimmung sorgte.
Im Herbst 1991 konnte man die neue Fahne dann auch gleich richtig präsentieren. Eine große Abordnung des Vereins nahm nämlich an einem historischen Festzug in Klingenthal teil, der auf Grund seiner enormen Länge, etwa 7 km , wohl auch jedem Teilnehmer in Erinnerung bleiben wird.
Auch sportlich war man in der Saison 1991/92 sehr erfolgreich. Erstmals hatte man, auf Anregung des Sportwarts Genser, mehr als früher an diversen Sommerveranstaltungen teilgenommen. Neben dem Wintersport sollten den Aktiven noch andere Betätigungsfelder eröffnet werden und so stellte man sich der Konkurrenz auch in den Sportarten Mountainbike, Cross- und Strassenlauf, Skiroller, Triathlon und später auch Duathlon.
Die Zahl der Leistungsträger im nordischen Bereich aber war leider zurückgegangen. Dennoch, die Bilanz war durchaus ansprechend, denn Nico Reichenberger konnte erneut und wieder in Warmensteinach Bayerischer Meister in der Kombination werden, zudem glänzte er als 5. bei der Deutschen Meisterschaft und bei diversen Europacup – Rennen . Stefan Schmidt schaffte es nach sage und schreibe 41 Jahren alle drei Oberfränkischen Meistertitel in der Herrenklasse in einer Saison zu gewinnen, denn nach Max Neukam ( 1951 ) hatte dieses Kunststück kein Sportler des Vereins mehr geschafft. Damit ist auch gesagt, dass man nach vielen Jahren wieder einmal den Staffeltitel gewinnen konnte und zwar mit Hanno Fröhlich, Stefan Schmidt, Nico und Thomas Reichenberger. Die Schwestern Eva und Tina Hottenroth dominierten auf regionaler Ebene ihre Klassen, national konnten sie sich aber leider nicht mehr im Vorderfeld plazieren.
Diese Saison ging zu Ende mit einem gemeinsamen Vereinssportfest in Mühlleithen und auch dieses Treffen mit dem Patenverein wird allen, die dabei waren, auf Grund seiner einmaligen Atmosphäre in bester Erinnerung bleiben.
“Im Wintersportverein soll Vielseitigkeit groß geschrieben werden” Unter diesem Motto kann man die nächsten fünf Jahre des WSVO zusammenfassend beschreiben. Denn im Verein vollzog sich ein Wandel. Die alten Leistungsträger zogen sich wegen ihrer beruflichen Ausbildung aus dem Leistungssport zurück und traten im wesentlichen nur noch auf regionaler Ebene in Erscheinung. Auch kurze Abstecher von Tina Hottenroth und Hanno Fröhlich ins Biathlonlager brachten keine nennenswerten Ergebnisse. Die Schülergruppe, die mühevoll aufgebaut worden war, zerbrach, weil zum einen die Winter nicht mehr so konstant wie früher waren und zum anderen die Verlockungen der Zeit sehr groß waren. Andere ehemaligen Leistungsträger kehrten dem Verein fast ganz den Rücken zu.
Dennoch blieben genügend Aktive übrig, die, wie gesagt, vor allem regional in Erscheinung traten, und das sowohl im Sommer als auch im Winter. Insbesondere die wieder erstarkte Damenmannschaft tat sich hierbei besonders hervor, denn mit Sandra Traßl, Claudia Pscherer und Renate Reichenberger, zudem mit den Müttern Petra Traßl und Annette Genser verfügte der Verein über eine starke Truppe, die bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen erfolgreich war. Und auch die Herren konnten weiter gute Ergebnisse vorweisen. Hervorzuheben einmal mehr die Leistung von Stefan Schmidt, der sich als Mitglied der Hochschulmannschaft für die Universiade im Februar 1997 in Südkorea qualifizieren konnte.
Das sportliche Angebot des Vereins wurde sowohl im Winter als auch im Sommer um diverse Veranstaltungen bereichert. Neben den traditionellen Winterveranstaltungen wie dem Bauer-Reichenberger-Traßl – Gedächtnislauf und dem 5×10 km – Staffellauf, ehemals Sternlauf, führte man auch Nachtstaffelläufe und Zweiersprints durch. Im März 1993 konnte man sich letztmals als Veranstalter der Oberfränkischen Vereinsstaffel- und Langstreckenmeisterschaften hervortun.