Regina bei der Protective BIKE Four Peaks

Es war insgesamt eine eher enttäuschende Bike Four Peaks für mich in diesem Jahr.

Zum ersten Mal fand die Bike Four Peaks im österreichischen Kärnten statt. Am Anfang klang das alles sehr viel versprechend und ich freute mich sehr auf diese Tage.

Am Dienstag machten wir uns auf den Weg nach Bad Kleinkirchheim, wo am Mittwoch der Startschuss fiel. Das Wetter war dieses Jahr leider nicht so gut vorhergesagt wie in den letzten Jahren. Und so kam es auch, Wolken, Regen, Gewitter und nur wenige Sonnenstrahlen. 
Durch meine guten Ergebnisse im Vorjahr, durfte ich mit Startnummer 4 an den Start gehen, was dieses Jahr leider meine gebuchte Zahl war... 
Am Mittwoch um 9 Uhr fiel der Startschuss, die erste Etappe war ein Rundkurs in Bad Kleinkirchheim. 49,36km mit 2349hm, mussten bewältigt werden. Es war eigentlich genau mein Streckenprofil, gleich vom Start weg ging es in einen 1000hm Anstieg. Ich fühlte mich gut und konnte mich an die Spitze des Damenfeldes setzen. Hälfte des ersten Anstieges kam die starke Österreicherin Angelika Tazreiter an mir vorbei, ihrem Tempo konnte ich nicht folgen und so ließ ich sie ziehen. Es folgten ja noch einige Kilometer und Höhenmeter. Als Zweite oben am Berg angekommen, ging es dann in die erste Abfahrt. Durch den vielen Regen an den Vortagen war es nicht sehr leicht bergab. Ich wollte erstmal nix riskieren und fuhr auf Sicherheit. Sanne Van Paasen, die niederländische Fahrerin, war bergab wirklich unschlagbar und so musste ich auch sie passieren lassen. Ein kurzes Flachstück und schon ging es rein in den zweiten 1000hm Anstieg, zusammen mit der dritten Dame Cornelia Hug aus der Schweiz fuhr ich in den Anstieg. Cornelia hatte noch Reserven zur Verfügung, ich im Vergleich nicht mehr so viele, so konnte sie sich etwas von mir absetzen. Die letzten 100hm mussten dann zu Fuß bewältigt werden, was mir sehr viel Kraft gekostet hatte. Oben angekommen freute ich mich nur noch auf die Abfahrt ins Ziel. Doch leider wurde die Abfahrt mehrmals durch herumliegende Bäume unterbrochen. So mussten wir unserer Rad über Bäume und Weidezäune wuchten. Zum Schluss ging es dann über die Weltcup-Skipiste mit dem Franz-Klammer-Schuss und dem Zielschuss hinab nach Bad Kleinkirchheim ins Ziel. Am Ende war es für mich Platz 4 in einer Zeit von 3:35:19h. Platz 1 ging an Sanne Van Paase in einer Zeit von 3:24:03h, Platz zwei holte sich Angelika Tazreiter in 3:28:05 und Platz 3 ging an Cornelia Hug in 3:30:17h.
Am zweiten Tag stand meine "Angst-Etappe" auf dem Programm, 91,05km 1969hm und über 50% auf Asphalt (ich dachte eigentlich ich fahre ein Mountainbike-Rennen?!?). Mein Ziel war es so gut wie möglich irgendwie durch zukommen, denn ich wusste, dass dies keine Etappe für mich ist. Vom Start in Bad Kleinkirchheim ging es über 11 Kilometer neutralisiert bergab auf einer Straße bis nach Radenthein. Es war sehr hektisch und oft gefährlich im Fahrerfeld. Viele Fahrer aus den hinteren Startblöcken meinten sie müssten über den Gehweg in die Spitze des Feldes fahren und es gab Gegenverkehr, denn die Straße war für Autos freigegeben. Es war volle Konzentration gefordert. Endlich geschafft ging es in den ersten und für heute auch längsten Anstieg, 400hm ging es auf Schotter bergauf. Ich konnte mich auf Platz 3 bei den Damen einreihen. Oben angekommen, wusste ich, ich muss mir gleich eine gute Gruppe suchen und versuchen irgendwie mitzukommen. Doch es gelang mir leider nicht. Das „Gedrücke“ auf der Geraden war gar nichts für mich, vielleicht hätte ich lieber mein Rennrad mitnehmen sollen. So verlor ich wieder meinen dritten Platz und reihte mich auf Platz 4 ein. Ich versuchte einfach so schnell wie es irgendwie möglich war meine Kurbel zu drehen und in irgendeiner Gruppe mithalten zu können. Auf einmal passierte ich Cornelia Hug, sie hatte einen Defekt und musste am Straßenrand stehen bleiben. So reihte ich mich auf Platz 3 ein. Plötzlich tauchte neben mir mein Teamkollege Thomas auf, ich wunderte mich denn eigentlich war Thomas vor mir. Doch er hatte sich mit einer großen Gruppe verfahren, darunter war auch die führende Dame Sanne Van Paasen. Da für ihn dann das Rennen gelaufen war blieb er bei mir und gab mir etwas Windschatten. (Danke dafür!) Ich hatte wirklich sehr zu kämpfen, meine Beine waren schwer und die ersten Krämpfe kamen. Zum Glück hatte Thomas sein Salz dabei, an das hatte ich heute Morgen gar nicht gedacht. Das Salz half gegen die Krämpfe, doch meine Beine waren einfach am Ende. Am letzten kleinen Anstieg, 7km vor dem Ziel, kam Cornelia wieder an mir vorbei. Ich konnte einfach nicht mehr dagegen halten. Auch die Zurufe und Anfeuerungen von Thomas halfen leider nicht mehr. So verlor ich wieder meinen 3. Platz und wurde zum zweiten Mal Vierte. Im Ziel war ich schon sehr enttäuscht, so knapp vor dem Ziel meinen Podiumsplatz verloren zu haben. Doch eigentlich wollte ich ja heute nur gut durchkommen, da diese Etappe gar nichts mit einem Mountainbike-Rennen zu tun hatte. Das Podium war wie am Vortag, Sanne van Paasen vor Angelika Tazreiter und Cornelia Hug.
Am dritten Tag hatte ich mir Einiges vorgenommen, und wusste, wenn ich aufs Treppchen fahren will, dann heute! 59,25km 2421hm, auch heute ging es die ersten 14km wieder neutralisiert auf Asphalt bis zum ersten Schotteranstieg. Ich merkte leider schon gleich zu Beginn, dass heute irgendwas nicht passt. Ich wollte es etwas locker angehen, da der erste Anstieg 1300hm hatte. Leider verließ mich heute komplett die Energie, es ging gar nichts vorwärts. Ich ließ die ersten 3 Frauen ziehen und versuchte einfach meinen Rhythmus zu fahren. Doch sehr bald kam auch Erika Speck die Schweizerin an mir vorbei, die an den letzten zwei Tagen immer auf Platz 5 ins Ziel kam. Ich hatte heute am meisten mit mir selbst zu kämpfen, gerade weil ich eigentlich heute aufs Podium fahren wollte, doch das schrieb ich sehr schnell ab. Nach den 1300hm Aufstieg freute ich mich sehr auf die Abfahrt, doch auch diese Freude war schnell wieder weg. Es ging Schuss über eine Skipiste bergab. Als wenn eine Skipiste Schuss mit dem Rad nicht schon gefährlich genug wär, kamen noch seeehr tiefe Wassergräben dazu, die man leider von oben nicht erkennen konnte. Ich hatte sehr zu kämpfen nicht zu stürzen. Nach wenigen Metern bergab sah ich das SpeedHero Trikot welches mein Teamkollege Anderl an diesem Tag trug, am Rand sitzen. Ich ahnte nichts Gutes. Manuel mein Teamkollege ist auf der Abfahrt schwer gestürzt und sie warteten auf den Heli. Gute Besserung an dieser Stelle an Manu! Leider wurde die Abfahrt, Mehreren zum Verhängnis und der Heli musste an diesem Tag zu oft fliegen. Ich fuhr geschockt und mit angezogener Handbremse weiter, nun ging bergab auch nichts mehr...
Am letzten Anstieg zog dann auch noch ein Gewitter auf. Das Gewitter so gar nichts für mich sind, ist dem ein oder anderen schon bekannt. Das Donnern war ziemlich heftig und es regnete leicht. Ich dachte noch das Gewitter sei noch weit weg, doch auf einmal wurde der Regen immer stärker und nur wenige Meter neben mir schlug plötzlich der Blitz in den Boden ein. Mein Puls war sofort extrem hoch, da ich eh große Angst bei Gewitter habe. Ich wollte nun nur noch ins Ziel kommen. Es ging nochmal 1000hm bergab. Bei strömendem Regen werden 1000hm sehr lange. Da auch die Temperaturen gesunken waren, zitterte ich am ganzen Leib.
Kurz vor dem Ziel verlor ich dann noch einen weiteren Platz und wurde nur 6te Dame. Definitiv nicht das, was ich mir vorgenommen hatte.
Tag 4. Letzter Tag der Bike Four Peaks. Meine Freude hielt sich in Grenzen. Ich hatte nicht sehr viel Hoffnung, dass es heute eine schöne Etappe werden wird. 71,15km 2122hm, 23km neutralisierte Startphase auf Straße.... Mein Ziel war es meinen vierten Gesamtplatz zu verteidigen. Der Start war wie an den Vortagen sehr hektisch, es ging über 50Minuten auf der Straße, ich verlor einige Plätze und war körperlich ganz schön kaputt, wieder dieses „Gedrücke“ über die Straße......... Endlich ging es in den ersten Anstieg, ich konnte mich auf Platz 4 einreihen, zusammen mit Platz 5 Erika Speck. Mein Körper erholte sich vom Fahren auf der Straße zum Glück sehr schnell. Bei Kilometer 35 konnte ich mich von Erika absetzten und fuhr auf Platz 4 weiter. Es fing leider wieder mit starkem Regen an und so musste ich die restlichen knapp 33km im Dauerregen fahren. Bei Kilometer 40, überholte ich in einer Abfahrt meinen Teamkollegen Anderl der gerade seinen Platten reparierte. Kurz vor dem vorletzten Anstieg holte er mich wieder ein und nahm mich in seinem Windschatten mit – danke auch dir! Auch heute ging es zum Schluss, welch Überraschung wieder  über eine Skipiste Schuss bergab hinunter ins Ziel. Ich war soo durchgefroren, dass ich Füße und Hände leider nicht mehr spürte, so wusste ich auch nicht, ob ich gerade bremse oder nicht. Ich war glücklich nach 3:38h endlich das Ziel erreicht zu haben. 
Meinen 4ten Platz in der Gesamtwertung bei den Damen konnte ich somit verteidigen. Dass ist zwar nicht das Ergebnis was ich mir zu Beginn vorgenommen hatte, aber mehr war dieses Jahr einfach nicht drin.
Insgesamt bin ich leider sehr enttäuscht von der diesjährigen Bike Four Peaks. Keine schönen Strecken, fehlende Trails und fehlende Begeisterung in den Etappenorten. Skipisten sind einfach keine Trails und Mountainbike-Rennen mit soviel Asphalt sind für mich keine Mountainbike-Rennen.
Ein riesengroßes Dankeschön an mein komplettes Team! Freddy für die gesamte Orga, Flo und Marco die weltbesten Schrauber, Max für das super geputzte Rad, Susi für das lecker Essen im Ziel und danke an unsere Betreuer auf der Strecke Esther, Kai und Franzi. Franzi war auch diejenige die täglich dafür sorgte, dass meine Beine immer locker für die nächste Etappe waren, danke!
Danke auch an alle Teamkollegen, die die Veranstaltung zu einem lustigen und super Event gemacht haben!
Love the ride!