WSV Oberwarmensteinach und SC Neubau gemeinsam am Dach der Alpen

Thomas Reichenberger mit drei Kameraden vom SC Neubau Mont Blanc erfolgreich bestiegen
 
Der höchste Berg der Alpen bzw. Europas, wie noch viele Alpinisten behaupten, ist das erklärte Ziel zahlreicher Bergsteiger und Hochtourengeher. In der aktuellen Literatur wird meist der Elbrus im Kaukasus als der höchste Berg Europas geführt . Ob er oder der Mont Blanc der höchste Berg Europas ist, hängt von der Definition der innereurasischen Grenze ab.
Mit 4810 m ist der Mont Blanc auf jeden Fall der höchste Gipfel der Alpen. Alljährlich zieht es Tausende von Bergtouristen nach Chamonix in Frankreich um den Mont Blanc zumindest einmal zu sehen. Thomas Reichenberger vom WSV O war mit drei Freunden Stefan Pecher, Lukas Pecher und Wolfgang Heider vom SC Neubau auf dem sogenannten Normalweg unterwegs.
Am ersten Tag ging es über das Refugue de la Tete Rousse auf 3167 m Höhe bis zu der Berghütte Refugue du Gouter auf 3817 m hoch. Der Gipfelanstieg war für den Montag eingeplant um das vielgebuchte Wochenende zu umgehen.
Die Buchung der Hütte läuft ausschließlich übers Internet. Wenn man genau 30 Tage vorher nicht schnell genug ist, sind sämtliche 120 Schlafplätze innerhalb kürzester Zeit vergeben.
Außer für die Bergführer aus Chamonix mit ihren Kunden stellt die Buchung meist die erste Schwierigkeit dar. Aber man hatte mit der Buchung und mit dem Wetter am Gipfeltag großes Glück und es lief alles planmäßig ab. Früh um 1.30 Uhr ist die Nacht zu Ende. Bedingt durch die Höhe und die Anspannung ist an Frühstücken meist nicht zu denken. Kurz nach 2 Uhr rüsten die ersten Seilschaften zum Aufbruch. Durch die sternenklare Nacht konnte die Viererseilschaft fast auf die Stirnlampen verzichten. Die Fichtelgebirgler kamen zügig voran und standen gemeinsam mit zwei jungen Franzosen an diesem Tag als erste auf dem Gipfel. Auf dem Weg zum Gipfel macht man noch nebenbei einen anderen Viertausender, den Dome du Gouter auf 4304 m Höhe.
Bei Sonnenaufgang ganz oben zu stehen, das sind Momente die Bergfreunde wohl ein Leben lang nicht vergessen werden, so Wolfgang Heider. Bei Minus 11 Grad und doch geschwächt durch den Aufstieg dauerte die Gipfelrast nicht lange, denn der lange Abstieg zur Nid d' Aigle auch Adlernest genannt, stand noch bevor. Dort ist die Bergstation der Tramway du Mont Blanc, der Zahnradbahn welche wieder zurück ins Tal führt. Sowohl im Anstieg als auch im Abstieg ist das gefürchtete Couloir von der Aiguille du Gouter zu queren. Dort passieren leider jedes Jahr zahlreiche tödliche Unfälle.
Mit viel Umsicht und entsprechender Ausrüstung muss man diese Schlüsselstelle bewältigen. Ein Restrisiko bleibt im Hochgebirge immer übrig, dass muss jeder Bergsteiger für sich selbst einschätzen sagte Stefan Pecher.
Nach einer weiteren Hotelübernachtung im Tal wurde die Heimreise angetreten. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck kehrten die Ausdauersportler nach 900 km Fahrt zurück in die Heimat.